Sonnensegel selber bauen

Selber bauen, Terrasse

Wie bereits erwähnt, haben wir uns von der ersten Inspiration treiben lassen und uns für ein Sonnensegel als Sonnenschutz auf der Terrasse entschieden. Konkret bedeutet dies, wir haben ein Sonnensegel mit Diagonalwelle gesucht, gekauft und aufgebaut. Dieses ist somit diagonal aufrollbar. Wir lassen euch am Aufbau teilhaben.

Aktiv beschäftigt hat uns das Projekt von Juni bis August 2019.

Was wird benötigt?

Unser Angebot von Solar Protect aus Markranstädt für ein manuell aufrollbares Sonnensegelsystem umfasst folgende Punkte:

  • Segeltuch aus HDPE-Gewebe, Fabrikat ShadeNet, 230g/m², Material bedingt regendicht, bei Gefälleausbildung min. 15-20°, Grösse: Segeltuch ca. 550/650 x 500 cm bzw. nach Maßanfertigung begrenzt bis max. 30 m², Segelkonfektion nach individuell festgelegten Seitenlängen, Viereck-/Trapezform , individuelle Farbwahl (Farbe nach Wahl | bei uns hellgrau)
  • komplette Aufrollvorrichtung System SPL von solar protect
  • 2 St. Wandhalter 15/15 cm oder als Ronde, Edelstahl, V2A
  • 2 St. Mast aus Edelstahl V2A, ca. 76,1×3,6x3000mm
  • 2 St. Bodenhülsen zur Mastaufnahme
  • notwendige Zubehörteile wie Leinen, Seilrollen, Befestigungs-
    und Verbindungsmittel
  • 1 Stück Gleitschiene 1,5 m für Höhenverstellung incl. Endkappen und Gleitschlitten
  • Schutzhülle passend zum Wellensystem aus hochwertigen, UV-beständigem Polyestergewebe

Eine Aufbauanleitung wurde uns gedruckt geliefert, wodurch ich nicht mehr alle Schritte im Gedächtnis behalten habe :/

Bodenhülsen montieren

Die Position der Masten war fix, denn diese sollen im Kiesbett stehen, angrenzend an die Terrasse. Diese Position limitierte uns in der Größe des Segeltuchs, aber manchmal folgt der Optik die Funktion 😉 Besser wäre es gewesen, wenn wir den Mast mit der Gleitschiene auf der Wiese platziert hätten.

Im Arbeitsschritt benötigen wir:

  • Beton
  • Bodenhülse
  • Plastik-Rohr (Fallrohr im Durchmesser von 80 mm)
  • Gewindestange
  • Wasserwaage

Der Arbeitsschritt beinhaltet:

  1. Kies zur Seite schieben
  2. Loch graben
  3. Kiesschicht einfüllen
  4. Bodenhülse im Fallrohr mit Gewindestange fixieren
  5. Bodenhülse ausrichten
  6. Beton einfüllen

Da unsere Masten im Kiesbett stehen sollen, musste dieser zunächst zur Seite geschoben werden (1) um anschließend zwei Löcher auszuheben (2). Wir haben uns hier für 60x60x80 Zentimeter entschieden.

Die Bodenhülse gibt im oberen Bereich bereits einen Winkel vor, ist also nicht gerade, sondern etwa um 20 Grad geneigt. Abschließen soll die Hülse mit dem Kiesrand, entsprechend wurde das Fallrohr auf Länge gesägt und mittels Gewindestange mit der Hülse verbunden (4). Damit das Konstrukt hält, habe ich den Boden des Lochs mit Kies ausgefüllt (3) und die Bodenhülse hineingestellt und ausgerichtet (5).

An dieser Stelle springen wir zurück zum Ausmessen, denn noch könnten wir Veränderungen vornehmen 😉

Ausmessen der Abstände

Wo werden die Masten montiert und wo die Wandhalterungen? Die Löcher für die Masten haben wir bereits gegraben, damit die Bodenhülsen hineingestellt werden. Die Masten haben wir somit als Fixpunkte verwendet und die Abstände zu den Wandhalterungen bemessen.

Wie wir dies herausgefunden haben, berichten wir demnächst.

Abstände für Sonnensegel-Montage bestimmen
Die Geraden müssen im 90 Grad Winkel zueinander stehen

Montage der Masten

Wir werden viel Beton verarbeiten und den sechsten Schritt der Bodenhülsen-Montage vollführen.

Estrich-Beton auf einer Palette

Im Arbeitsschritt benötigen wir:

  • Beton
  • Wasser
  • Wasserwaage
  • Müllsack

Die Hülsen wurden fixiert und mittels Richtschnur ausgerichtet. Den Beton haben wir damals in einer Wanne per Hand angemischt und eingefüllt. Rückblickend würden wir unser Rührwerk eher kaufen. Mit dem Müllsack haben wir die Betonschicht etwas abgedeckt, damit diese nicht zu schnell austrocknet.

Montage der Wandhalter

Die Wandhalterungen werden mittels Siebhülsen und Verbundmörtel eingeklebt. Es gibt „Schwerlast Befestigungssets“ zu kaufen, allerdings lediglich in gängigen Ausführungen

Die Schwerlast Befestigungssets sind aufeinander abgestimmt. Müsst ihr allerdings zwei kaufen, bekommt ihr einige Dinge doppelt, wodurch ihr bei der Einzelbestellung sparen könnt.

  • Siebhülse 20 x 130 mm für M12 bis M16
  • Gewindestange (vermutlich M12x160) mit Mutter und Unterlegscheibe
  • Montagemörtel (beispielswiese fischer FIS VL 300 T)
  • Statikmischer
  • Kartuschenpistole
  • Bohrlochbürste
  • Schlauch (Bohrlochsauger)
  • Bohrer & Bohrmaschine
Wandhalterung für Sonnensegel an der Hauswand markiert
1. Positionsmarkierung, wo genau muss gebohrt werden?
Löcher wurden in die Hauswand gebohrt.
2. Löcher wurden in der Markierung gebohrt.

Danach wurden die Bohrlöcher gereinigt. Im Normalfall genügt dem Hobbyhandwerker hierbei Pusten und eventuell ein Staubsauger. Bei dieser Größe von Löchern allerdings war eine Bohrlochbürste unabdingbar. Abwechselnd mit einem Schlauch und Lungenkraft, als provisorischer Ausbläser, und der Bürste das Bohrloch gesäubert. So passen die Siebhülsen komplett in die Löcher.

Solltest du eine Bohrlochbürste suchen, nutze besser den Fachtermini: Zylinder-Drahtbürste 😉 Es gibt Exemplare mit Außensechskant, damit diese in die Bohrmaschine eingespannt werden können. Die Exemplare gibt es in unterschiedlichen Durchmessern und Längen. Ich habe euch eine Bürste auf Amazon verlinkt, aber ist meiner Meinung nach nicht der ideale Ort um solche Dinge zu kaufen.

3. Verbundmörtel wird über den Statikmischer gleichmäßig, von innen nach außen, in die Löcher befüllt

Vor der Füllung etwas Mörtel (~ 10 Zentimeter) auspressen, damit gewährleistet ist, dass das Mischverhältnis passt. Ihr solltet anhand der Farbe deutlich erkennen, ab wann sich das optimale Mischverhältnis eingestellt hat. Der Mörtel ist deutlich zähflüssiger als Silikon oder Acryl, wodurch ihr auf eine hochwertige Kartuschenpistole zurückgreifen solltet. Mein Modell hat meinem Papa nicht gefallen und er wollte unbedingt sein Exemplar verwenden. Im schlimmsten Fall „sprengt“ sich euer Arbeitsgerät und ihr könnt die Löcher nicht weiter befüllen. Das wäre schrecklich, denn der Verbundmörtel wird in der Zwischenzeit fest.

Verwendet eine stabile Kartuschenpresse. Sicherlich muss es kein Profi-Werkzeug sein, aber zumindest aus Metall sollte die Pistole bestehen. Eventuell auf das Schubverhältnis achten. Da wir die Presse von meinem Paps verwendet haben, kann ich euch lediglich eine „Internet-Recherche-Empfehlung“ aussprechen 😉

Je nach Mörtel-Art oder Hersteller wird gar eine Kartuschenpistole mit einem bestimmten Übersetzungsverhältnis (beispielsweise 1 zu 17) vorgeschrieben.

Arbeitsutensilien in Griffreichweite aufbewahren und am besten zu zweit arbeiten!

Zwar wird die Aushärtezeit mit 45 Minuten angegeben, aber bereits nach etwa 3 Minuten ist der Mörtel so stark angezogen, dass sich Fehler kaum mehr korrigieren lassen.

Gewindestangen werden in die Bohrlöcher gedreht
4. Die Gewindestangen werden per Hand in die Bohrlöcher gedreht

Wahrscheinlich haben wir an der Steller nur geschaut, ob die Muttern auch passen, denn im Anschluss wurden die Gewindestangen mittels Maschine tiefer eingedreht.

Gewindestangen in die Hauswand eindrehen
5. Gewindestangen werden komplett eingedreht

Zwischendurch prüfen, dass die Stangen nicht zu tief eingedreht werden, denn die Wandhalterung muss aufgesetzt werden. Diese wurde im noch nicht ausgehärteten Zustand aufgesetzt und mittels Unterlegscheiben und Muttern fixiert.

Ihr solltet vor der endgültigen Montage der Halterplatte das Kreppband entfernen 😉

Montage des Sonnensegels

Der Sonnensegelstoff muss auf/an/in die Diagonalwelle montiert werden. Allerdings muss ich die benötigten Bilder noch suchen 😉

Sonnensegel überwintern

Wir haben uns beim Kauf die Schutzhülle aus UV-beständigem Polyesergewebe mitbestellt und ziehen diese im Herbst über das eingerollte Segel. Hierzu müssen vorher die Befestigungsseile demontiert werden.

Blick auf Terrasse mit Sonnensegel und Schutzhülle
So überwintert unser Sonnensegel

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