Terrassenbau

Terrasse

Der Wohnbereich im Garten, das ist die Terrasse! Zudem ist die Terrasse sozusagen das Aushängeschild des Hauses. Definiert wurde die Form sozusagen bereits zur Grundrissgestaltung, konkret geplant zur Gartenplanung.

Entscheidung: Terrasse aus Bambusdielen

Nachdem wir lange nach einem geeigneten Belag gesucht haben, fiel die Wahl auf eine Bambus-Terrasse. Also werden wir euch folgend den Weg zu dieser skizzieren.

Die Terrasse soll umlaufend gestaltet werden. Konkret wird der Hauptteil im Süden liegen und ein Weg zum Carport sowie zum Bio-Müll im östlichen Bereich.

Terrassenegstaltung: L-Terrasse
So soll unsere Terrasse einmal aussehen

Zwar steht der konkrete Terrassenbelag noch nicht fest, aber es soll kein Stein werden. Über Trittplatten können Gäste direkt nach dem Betreten des Grundstücks auf die Terrasse gelangen. In diesem Fall passieren sie unser Kräuter-Hochbeet (unten rechts im Bild).

Damit die Form etwas „spannender“ wirkt, wird die Sitzecke eben solch eine erhalten: eine Ecke!

Der Weg zum Carport ist schmaler, soll aber zum Aufstellen eines Liegestuhls genügen. Eingerahmt werden beide Seiten von einem Kiesbereich welcher später bepflanzt wird.

Terrasenbau Phase 1: Umrandung und Befüllung

Die erste Phase des Terrassenbaus startet mit der Umrandung, wofür Rasenkanten gesetzt wurden. Befüllt wurde der Innenbereich mit Betonrecycling, wie bei der Einfahrt.

Terrasse wurde umrandet und mit BEtonrecycling aufgefüllt
Terrasse wurde umrandet und mit Betonrecycling aufgefüllt

Das Hochbeet wird durch Palisadensteine mit 50 cm Höhe errichtet. Dieses ragt etwa 30 cm über er Terrasse heraus.

Phase 2: Anlieferung

Das Terrassenholz wurde mittels LKW-Kran geliefert. Leider nicht per Gabelstabler, wodurch uns drei Paletten in die Einfahrt gestellt wurden.

Das bedeutete, wir mussten das Baumaterial so schnell wie möglich vernünftig unter unseren Carport stellen. Also jedes Holzpaket einmal in den Händen gehalten. Hierfür ist ein Carport wunderbar, denn es dient als Lagerfläche!

Folgendes Holzlager werden wir zu einem Terrassenbelag verarbeiten.

Terrassenbau Phase 3: Grundgerüst aus Bambus

Bevor die Terrassendielen verlegt werden können, muss der Unterbau entstehen. Die Schwierigkeiten werde ich noch einmal ausführlich beschreiben. Zunächst allerdings ein paar Bilder.

Terrassenbau Phase 4: Dielen befestigen

In diesem Schritt haben wir vor knapp 588 Meter Dielen zu verlegen. Richtig gelesen, über einen halben Kilometer Dielen wollen verlegt werden.

Folgende Arbeitsschritte sind hierfür zunächst notwendig:

  • Diele anlegen bzw. in Befestigungsclip stecken
  • Diele eventuell kürzen
  • Loch vorbohren
  • Schraube eindrehen

Bereits bei den ersten Löchern ist uns aufgefallen, die Bohrer haben sehr zu kämpfen. Die Löcher müssen tief genug gebohrt werden, da ansonsten die Schrauben abbrechen. Die Schrauben selbst können sich nicht selbständig in die Unterkonstuktion – in den Bambus – eindrehen.

Welche Geräte werden benötigt?

  • zwei Akkuschrauber: 1x Bohrer, 1x mit Bit-Aufsatz
  • Gummihammer (Dielen in die Clips hämmern)
  • Abstandshalter
  • Multifunktionswerkzeug (bei mir ein Stechbeitel oder ein Schlitz-Schraubendreher)
  • Cuttermesser (Öffnen der Verpackung)

Terrasenbau Phase 5: Ränder begradigen

ueberstehende-dielen-muessen-abgesaegt-werden
Sechs Dielen stehen deutlich über und wurden nach der Montage gesägt.

An einigen Stellen haben wir versucht, besonders akkurat zu arbeiten. Also die Dielen sehr genau ausgemessen, um direkt eine gerade Kante zu erhalten. Einfacher ist es, wenn die Dielen zunächst überstehen und im Anschluss via Kreissäge abgesägt werden. Dies gelang mit einem Richtscheid und einer Kreissäge mit 1200 Watt sehr gut. Meine kleinere Säge (PKS 18 LI) hat an dieser Stelle leider nicht ausgereicht.

Den Abstand gemessen, den Richtscheid via Klemme befestigt – soweit es ging, ansonsten per Muskelkraft gehalten – und mit der Kreissäge an der Führungsschiene entlang gesägt.

Terrasenbau Phase 6: Dielen einölen

Meine Öl-Empfehlung: Bambus-Pflegeöl und Pinsel können bei Amazon gekauft werden. Allerdings haben wir auch nie anderes Öl getestet 😉

Das Einölen der gesamten Fläche hat etwa 3 Stunden gedauert. Das Ergebnis empfinden wir unvorstellbar genial. Uns hatte schon vorher die Farbgebung sehr gut gefallen, aber nach dem Ölen, schaut der Bambus noch einmal genialer aus.

Zum Ölen haben wir das elephant Bambuspflegeöl verwendet. Dazu das Öl in einen Behälter – wir haben die schönen Clip-Verpackungen genutzt – gegossen und mit einem breiten Pinsel (Flächenstreicher genannt) aufgetragen. Im Angebot waren insgesamt 10 Liter Öl enthalten, allerdings haben wir lediglich knapp 3,5 Liter verbraucht. Laut Bedienungsanleitung genügt allerdings eine Schicht.

Wir werden sehen, ob die zweite Behandlung mehr verbraucht.

Welchen Bohrer für Hartholz verwenden?

Meine Bohrer-Empfehlung: Bosch Cyl-9 in 3 mm

Nach einem Bohrer für Bambus müsst ihr im Baumarkt gar nicht fragen, eher nach einem Exemplar für Hartholz. Da ich bereits seit geraumer Zeit ein typisches Bohrerset für Metall von Bosch besitze und dieses erfolgreich bei Holz eingesetzt habe, wurden die ersten Löcher damit gebohrt.

Verschiedene Hartholzbohrer
Verschiedene Bohrer werden getestet

Allerdings wird mit einem 3 mm Bohrer hantiert. Wenn dieser heiß wird und ihr diesen etwas verkantet, bricht er leicht. Ich weiß nicht mehr, wie viele Dielen wir befestigen konnten, aber bereits am ersten Tag benötigen wir Ersatz.

Anschließend auf  „normale“ Metall-Spiralbohrer gewechselt. Von diesen haben wir bereits 20 verschlissen. Jeweils 10 in 3 mm und 3,1 mm Größe. Weitere HSS Metallbohrer (eher günstige Modelle) getestet, aber auch diese brechen vergleichsweise schnell.

Aktuell verwenden wir einen CYL-9 Multi Construction Bohrer von Bosch (Nummer: 2 608595359) und bin sehr zufrieden. Erstaunlich ist, dass dieser nicht so heiß wird die anderen Bohrer. Die Späne verbrennen nicht so stark und das Bohrmehl wird feiner und tatsächlich sehr gut abtransportiert.

Multi Construction bedeutet, dass der Bohrer für verschiedenste Materialien geeignet ist: Beton, Ziegel, Leichtbaustoffe, Keramik, Fliesen, Holz, Kunststoff, Metall Cyl-9 ist ein Hinweis darauf, dass die Bohrer in einem optimierten Löt- und Härtungsverfahren produziert wurden. Die Schneidkanten sind diamantgeschliffen. (Soweit der Werbetext ;))

Trivia: Hartholz und Bambus

Warum schreibe ich eigentlich ständig von Holz, obwohl wir doch Bambus verlegt haben?

Botanisch handelt es sich bei Bambus um ein verholztes Gras. Im Zusammenhang mit Terrassendielen wird Bambus häufig mit Teak und anderen Tropenhölzern verglichen. Daher verwende ich die Begrifflichkeit ebenfalls Synonym.

6 Gedanken zu „Terrassenbau“

    • Stimmt, noch haben wir es nicht begründet! Wird folgen 🙂
      Kurzversion: Warum Bambus?

      Die Farbe hat uns gefallen – WPC sah sehr unnatürlich aus.
      Bambus hat einen besseren ökologischen Fußabdruck als Harthölzer
      Das Muster hat uns sehr gut gefallen.

      Antworten
  1. Hi René, wir waren heute im Baumarkt und wir hatten die gleichen Überlegungen, wie Du sie beschrieben hast. Bei uns kommt noch Fliesen dazu. Da uns der Bambus classico von Elephant richtig gut gefällt, überlegen wir es auf unserem Balkon (6qm 4×1,5) zu verlegen.
    Meine Frage, wie ist bis jetzt Deine/ Eure Erfahrung damit. Kannst Du es weiterempfehlen? Hast Du Tips?
    Danke und schönes Wochenende.
    Kata

    Antworten
    • Bis dato können wir die Bambusdielen fast uneingeschränkt weiter empfehlen. Man muss beachten, dass Holz einer intensiveren Pflege bedarf als anderer Boden. Mindestens 1x im Jahr ölen.

      Ein paar Dielen haben ein paar Schrammen (muss einmal Detailfotos machen), damit man versteht was ich meine.

      Aber wir mögen das Laufgefühl sehr und es heizt sich im Sommer nicht so stark auf.

      Außerdem lassen sich die Rester gut weiter verarbeiten: Pflanzkübel aus Holz

      Antworten

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